Wozu dient ein Pap-Test?

Vielleicht bist du Anfang 20 und hast vor Kurzem vom Pap-Abstrich gehört, oder vielleicht lässt du ihn seit Jahren durchführen, bist dir jedoch nicht ganz sicher, wofür er gut sind.

Der nach Dr. Papanicolou benannte Pap-Test oder Pap-Abstrich ist ein potenziell lebensrettender Vorsorgetest. Es ist daher wichtig zu wissen, was dieser Test kann und was nicht, für wen er gedacht ist, wie man sich auf ihn vorbereiten kann und was einen bei dem Test erwartet.

Was versteht man unter einem Pap-Test?

Der Pap-Abstrich dient der Erkennung von Gebärmutterhalskrebs oder abnormen, präkanzerösen Zellen, die sich zu Krebs entwickeln können.

Bei diesem Test werden Zellen aus dem Gebärmutterhals mit einer kleinen Bürste oder einem kleinen Spatel entnommen und anschließend unter einem Mikroskop untersucht. Der Gebärmutterhals befindet sich am Eingang der Gebärmutter, d. h. am Ende des Scheidenkanals [3].

Mitunter wird gleichzeitig ein HPV-Test mit derselben Methode durchgeführt. HPV steht für humanes Papillomvirus. Es handelt sich dabei um ein sexuell übertragbares Virus, das Warzen im Genitalbereich verursachen und zu einer höheren Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs führen kann.

Ein Pap-Abstrich dient NICHT der Untersuchung auf:

Geschlechtskrankheiten wie Herpes, Gonorrhoe oder Chlamydien,
Eierstockkrebs ,
Eierstockzysten [2].

Für wen ist dieser Test gedacht?

Pap-Abstriche sind wichtig für alle Personen mit einem Gebärmutterhals zwischen 21 und 65 Jahren. Es wird empfohlen, im Alter von 21 bis 30 Jahren alle drei Jahre eine Untersuchung auf Gebärmutterhalskrebs durchführen zu lassen.

Frauen im Alter von 30 bis 65 Jahren wird empfohlen, sich alle 3 Jahre oder alle 5 Jahre untersuchen zu lassen, wenn sowohl ein Pap-Abstrich als auch ein HPV-Test durchgeführt wird. Nach dem 65. Lebensjahr oder nach einer vollständigen Hysterektomie können Frauen im Allgemeinen auf diese Routineuntersuchungen verzichten, solange ihre vorherigen Tests alle negativ waren und bei ihnen keine zusätzlichen Risikofaktoren vorliegen [1].

Es ist wichtig, sich auch untersuchen zu lassen, wenn man noch nie sexuell aktiv war, da eine Entstehung von Gebärmutterhalskrebs dennoch möglich ist. Wenn du weitere Risikofaktoren hast, wie z. B. eine HIV-Infektion, ein geschwächtes Immunsystem, Rauchen, eine vorgeburtliche Exposition gegenüber Diethylstilbestrol (DES) oder einen früheren Pap-Abstrich mit präkanzerösen Zellen, wird dein(e) Arzt/Ärztin eventuell häufigere Tests empfehlen [1].

Wie kann man sich auf den Test vorbereiten?

Der beste Zeitraum für einen Pap-Abstrich ist zwischen dem 14. und 28. Tag des Menstruationszyklus oder mindestens 5 Tage nach dem Ende der Periode. Obgleich die Durchführung des Pap-Tests während der Periode möglich ist, werden die Ergebnisse möglicherweise weniger genau sein, sodass du einen neuen Termin für den Zeitraum nach deiner Periode in Betracht ziehen solltest.

Vor der Vereinbarung eines Termins mit einem/einer Frauenarzt/-ärztin ist es hilfreich, wenn du durch ein Tracking deines Menstruationszyklus genauer vorhersagen kannst, wann deine Periode beginnen wird. Es gibt mehrere Apps zum Zyklus-Tracking sowie Hormontests, wie das inne Minilab, die du für eine bessere Planung des Tests verwenden kannst.

Es wird zudem empfohlen, zwei Tage vor der Untersuchung auf vaginalen Sex zu verzichten. Der Grund hierfür ist, dass die Spermien wie atypische Zellen aussehen und somit zu einem unklaren Testergebnis führen können [3]. Außerdem solltest du mindestens zwei Tage vor dem Test auf Tampons, Scheidencremes, Verhütungsmittel in Schaum- oder Gelform, Gleitmittel und Scheidenspülungen verzichten [2].

Was erwartet dich beim Test?

Ein Pap-Abstrich wird üblicherweise im Rahmen einer Beckenuntersuchung durchgeführt. Während einer Beckenuntersuchung wird dein(e) Frauenarzt/-ärztin ein Spekulum oder ein ähnliches Gerät in deine Scheide einführen, das deinen Scheidenkanal öffnet und so eine klarere Sicht zur Beurteilung deines Gesundheitszustands ermöglicht.

Dein(e) Arzt/Ärztin wird dann eine kleine Bürste oder einen kleinen Spatel durch das Spekulum führen und versuchen, Zellen durch sanftes Abschaben des Gebärmutterhalses zu gewinnen. Diese Zellen werden anschließend sofort auf einen Glasobjektträger aufgebracht und dort „fixiert“. Der Pap-Abstrich ist ein schneller Test, der normalerweise nicht länger als ein paar Minuten dauert.

Ein(e) Labortechniker/-in wird den Objektträger unter dem Mikroskop auf Krebszellen oder präkanzeröse Zellen hin untersuchen [3]. Es kann bis zu drei Wochen bis zum Erhalt der Ergebnisse des Pap-Tests dauern.

Während des Tests wirst du eventuell einen leichten unangenehmen Druck verspüren, solltest jedoch keine Schmerzen haben. Nach dem Test kann es zu einer leichten Blutung kommen. Informiere deine(e) Ärztin/Arzt, wenn die Blutung länger als 24 Stunden lang anhält [2].

Was passiert als Nächstes?

Es gibt drei mögliche Ergebnisse eines Pap-Tests:

Normal - Es wurden keine abnormen Zellen gefunden.
Unklar – Der/die Labortechniker/-in konnte nicht zu einem eindeutigen Ergebnis kommen. In diesem Fall kann eine Wiederholung der Untersuchung erforderlich sein.
Anormal - Die Zellen sehen nicht so aus, wie sie sollten. Das Vorhandensein ungewöhnlicher Zellen bedeutet nicht zwangsläufig, dass du Krebs hast, es werden jedoch Nachuntersuchungen notwendig sein. Der Pap-Abstrich ist ein Screeningtest und dient nicht zur Diagnosestellung [2].

Fazit

Der Pap-Abstrich ist ein einfacher, zuverlässiger und lebensrettender Vorsorgetest. Wenn präkanzeröse Zellen gefunden und behandelt werden, besteht eine mehr als 95%ige Wahrscheinlichkeit, dass diese Zellen sich nicht zu Gebärmutterhalskrebs entwickeln werden [2]. Es ist somit wichtig, dass du hinsichtlich der Gesundheit deines Gebärmutterhalses proaktiv bist und dich trotz aller Unannehmlichkeiten zu den empfohlenen Zeitabständen testen lässt.