Was ist Spotting? - Ursachen, was normal ist und was nicht
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Was ist Spotting? - Ursachen, was normal ist und was nicht

Jasmine Chiam Jasmine Chiam

Du wischst dich schnell ab und bemerkst ein wenig Blut auf dem Toilettenpapier. Eine kurze Rekapitulation deines Zyklus ergibt, dass deine Periode erst in zwei Wochen ansteht.

Ist das normal, oder erfordert dies einen Arztbesuch?

Nun, dieses Ereignis wird als Spotting oder Schmierblutung bezeichnet. Das Spotting ist grundsätzlich als eine außerhalb der normalen Periode auftretende Blutung aus der Scheide definiert. Es ist in der Regel kein Grund zur Sorge, sodass du keine medizinische Behandlung benötigst. In seltenen Fällen liegt jedoch eine ernstere zugrundeliegende Ursache vor.

In diesem Artikel erklären wir dir die möglichen Ursachen des Spottings und erläutern, was als normal gilt. Zudem werden wir besprechen, wann du einen Arzt/eine Ärztin zur weiteren Abklärung aufsuchen solltest.

Der Unterschied zwischen Spotting und Regelblutungen

Eventuell fällt es dir schwer, zwischen dem Spotting und deiner normalen Periode zu unterscheiden.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) versteht man unter Spotting leichte Blutungen außerhalb der Menstruation [1]. Deine weiße Jeans wird keine Flecken bekommen, und du wirst keine Tampons oder Binden brauchen. Mitunter wirst du ein oder zwei braune Flecken auf dem Toilettenpapier oder deiner Unterwäsche bemerken. Die Blutung ist so leicht, dass sie in der Regel nicht einmal eine Slipeinlage füllt.

Regelblutungen sind dagegen ein fester Bestandteil des weiblichen Menstruationszyklus und gehen mit der Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut und Blutungen aus der Scheide einher. Die durchschnittliche Dauer der Monatsblutung beträgt etwa 3 bis 5 Tage, wobei eine Dauer von 1 bis 8 Tagen bei gesunden Frauen als normal gilt [2].

Die Menge des Blutverlustes während der Menstruation kann bis zu 80 ml betragen. Im Durchschnitt solltest du von etwa 30 ml Blut ausgehen [2] – diese Menge reicht aus, um Binden oder Tampons zu einem Muss zu machen, wenn man Flecken auf der Kleidung vermeiden möchte.

Diese Art der Blutung wird durch die Wechselwirkungen zwischen dem Hypothalamus und der Hypophyse (Teile des Gehirns) sowie den Eierstöcken reguliert [2].

Wie kannst du erkennen, ob es Spotting ist?

Hier sind einige Merkmale und Symptome des Spottings, auf die du achten kannst:

  •     Leichte Blutungen außerhalb der normalen Periode. Frauen benötigen normalerweise keine Sanitärprodukte für Schmierblutungen.
  •     Unregelmäßiges Timing. Im Gegensatz zu deiner normalen Regelblutung kann das Spotting zu jeder Zeit des Monats beginnen und aufhören. Allerdings bemerken einige Frauen, dass das Spotting mit verschiedenen Ereignissen im Menstruationszyklus verbunden sind. Das Spotting kann zur Zeit des Eisprungs oder kurz vor der Periode auftreten [1].
  •     Charakteristische Unterschiede. Das Blut, das beim Spotting austritt, kann eine andere Farbe als deine normale Regelblutung haben. Während das Periodenblut üblicherweise rot ist, bemerken einige Frauen braune oder rosafarbene Schmierblutungen. Jedoch kann auch das normale Periodenblut in der Farbe variieren. Es kommt darauf an, auf eine von dem normalen Periodenblut unterschiedliche Farbe, Geruch und Textur zu achten [3].

Durch das Tracking deiner monatlichen Zyklen und Menstruation wird es dir einfacher gelingen, das Spotting von Regelblutungen zu unterscheiden. Die Zyklusverfolgung gibt dir zudem Aufschluss über abnorme Veränderungen oder Unregelmäßigkeiten deines Zyklus.

Es gibt verschiedene häusliche Kits und Geräte zum Zyklustracking, die deine Hormonkurve und deinen Menstruationszyklus anhand von Urin- oder Speicheltests verfolgen. Das inne Minilab ist ein solches Gerät zur Zyklusverfolgung, das deine monatlichen hormonellen Schwankungen durch Speicheltests verfolgt und den voraussichtlichen Beginn deiner Periode vorhersagt. 

Was verursacht das Spotting?

Das Spotting kann verschiedene Gründe haben. Bevor du dich voreilig auf die Google-Suche machst, solltest du beachten, dass das Spotting nicht unbedingt ein Zeichen für eine medizinische Erkrankung oder Unfruchtbarkeit ist.

Hier sind einige mögliche Ursachen des Spottings:

Eisprung

Eventuell stellst du während des Eisprungs, d. h. während der Freisetzung einer reifen, befruchtungsfähigen Eizelle aus deinem Eierstock, eine leichte Schmierblutung fest. Nicht jede Frau hat Schmierblutungen während des Eisprungs, und das Spotting hat keinen Einfluss auf deine allgemeine Fruchtbarkeit [4].

Das Spotting während des Eisprungs kann auf die hormonellen Veränderungen während dieser Phase des Zyklus zurückzuführen sein. Eine Studie hat festgestellt, dass Frauen mit Schmierblutungen während des Eisprungs größere Menge an Progesteron und luteinisierendem Hormon (LH) aufwiesen [1].

Schwangerschaft

Blutungen oder Spotting während der Schwangerschaft kann verständlicherweise besorgniserregend sein. Mit aller Wahrscheinlichkeit wird dein Baby jedoch völlig gesund sein, sodass du eine normale Entbindung erwarten kannst.

Blutungen einschließlich Schmierblutungen sind vor allem in der frühen Schwangerschaft recht häufig. In der Tat hat eine Studie gezeigt, dass etwa 27 % aller Frauen im ersten Trimester eine Form von Blutung aufwiesen [5].

Das Spotting während der Schwangerschaft kann dadurch bedingt sein, dass sich der Embryo in die Wand der Gebärmutter einnistest, was gemeinhin als „Implantationsblutung“ bezeichnet wird – dies ist eine harmlose Blutung. Allerdings könnte das Spotting auch ein Hinweis auf eine ernstere Ursache wie eine Fehlgeburt oder eine ektopische Schwangerschaft sein [5].

Untersuchungen haben gezeigt, dass Episoden mit Schmierblutungen oder leichten Blutungen, die lediglich ein oder zwei Tage anhalten und nicht von Schmerzen begleitet sind, das Risiko für eine Fehlgeburt nicht erhöhen. Andererseits ist eine schwerere Blutung, die mit Unterleibsschmerzen einhergeht, mit einem erhöhten Risiko für eine Fehlgeburt verbunden [5].

Eine ektopische Schwangerschaft ist eine Schwangerschaft, bei der sich die befruchtete Eizelle außerhalb der Gebärmutter einnistet. Diese befruchtete Eizelle wird nicht überleben können, und wenn sie unbehandelt bleibt, kann eine ektopische Schwangerschaft lebensbedrohlich sein. Leichte Blutungen und Unterleibsschmerzen sind mögliche Anzeichen einer ektopischen Schwangerschaft [6].

Wir möchten noch einmal betonen, dass leichte Blutungen nicht zwangsläufig bedeuten, dass du eine Fehlgeburt oder ektopische Schwangerschaft erleidest. Wenn du jedoch während der Schwangerschaft Schmierblutungen hast, ist es am besten, diese ärztlich untersuchen zu lassen.

Eine Fehlgeburt oder ektopische Schwangerschaft wird in der Regel nicht durch etwas verursacht, das du getan oder nicht getan hast.

Verhütungsmittel

Wenn du seit Kurzem ein Verhütungsmittel anwendest, kann es sein, dass du Schmierblutungen haben wirst. Spotting oder leichte Blutungen sind eine häufige Nebenwirkung verschiedener Methoden der Empfängnisverhütung, einschließlich Intrauterinpessaren („Spiralen“), Verhütungspillen sowie Hormonspritzen und -implantaten [7].

Darüber hinaus kann es durch das Vergessen der Pille, das Auslassen der pillenfreien Intervalle und die Anwendung von Mitteln zur Notfallverhütung („Pille danach“ oder „Spirale danach“) zu Schmierblutungen kommen.

Unregelmäßige Blutungen oder Schmierblutungen sind in der Regel harmlos und klingen in der Regel nach drei bis sechs Monaten ab [7]. Wenn das Spotting nach diesem Zeitraum weiterhin auftritt, solltest du dich an deinen Arzt /deine Ärztin wenden. Länger anhaltendes Spotting kann auf eine zugrundeliegende Erkrankung, wie z. B. eine sexuell übertragbare Infektion, zurückzuführen sein.

Stillen

Während der Stillzeit wirst du deine Periode abhängig von verschiedenen Faktoren wie der Dauer und Häufigkeit des Stillens eine bestimmte Zeit lang nicht bekommen [8].

Wenn deine Menstruation sich wieder einstellt, kann sie zunächst unregelmäßig sein, sodass du eventuell leichte Schmierblutungen bemerken wirst. Dies ist recht häufig, und eine Studie hat festgestellt, dass fast 50 % aller Frauen in den ersten 6 bis 8 Wochen nach der Geburt eine Form von Blutung oder Spotting erleben [9].

Mit allmählichem Rückgang der Häufigkeit des Stillens wird deine Periode schließlich wieder zu ihrem ursprünglichen Zyklus und Rhythmus zurückkehren [8].

Perimenopause

Die Perimenopause wird auch als Übergang in die Menopause (Wechseljahre) bezeichnet. Sie ist die Zeit vor der Menopause, in der du erstmals Unregelmäßigkeiten deiner Menstruation erlebst, und dauert solange, bis du 12 Monate lang keine Periode mehr hattest (dies ist der Zeitpunkt, an dem du die Menopause erreicht hast) [10].

Während der Perimenopause wirst du wahrscheinlich Veränderungen deines Menstruationszyklus wahrnehmen. Deine Periode wird unregelmäßig und bleibt schließlich ganz aus [10].

Während dieser Zeit bemerken einige Frauen Veränderungen ihrer Blutungsmuster, einschließlich Spotting und schwerer Blutungen. Dies ist auf die während der Perimenopause üblichen hormonellen Schwankungen zurückzuführen [10].

Zugrundeliegende Erkrankungen

Das Spotting kann ein Symptom für verschiedene Erkrankungen sein. Dazu gehören:

  •     Myome der Gebärmutter. Myome sind nicht krebsartige Wucherungen in der Gebärmutter. Viele Frauen mit diesen Wucherungen sind symptomlos. Einige können jedoch häufige Symptome wie längere oder schwere Blutungen erleben. Zu den weiteren Symptomen gehören Spotting, Zwischenblutungen und unregelmäßige Perioden [11].
  •     Endometriose. Die Endometriose ist eine Erkrankung, bei der die innere Auskleidung der Gebärmutter außerhalb der Gebärmutter wächst. Dies kann zu Zwischenblutungen, schmerzhaften Perioden, einem schmerzhaften Stuhl- oder Harnabgang und schmerzhaftem Geschlechtsverkehr führen [12].
  •     Sexuell übertragbare Krankheiten. Einige sexuell übertragbare Krankheiten, wie die durch Chlamydien (bestimmte Bakterienarten) verursachte Chlamydiose, können zu einer als entzündliche Beckenerkrankung bezeichneten Infektion führen. Infolge dieser Infektion kann es zu Blutungen nach dem Sex, Unterleibsschmerzen, Übelkeit und Erbrechen kommen [13].
  •     Hormonstörungen. Erkrankungen wie das polyzystische Ovar-Syndrom, Schilddrüsenerkrankungen und Diabetes können zu unregelmäßigen Menstruationen und Zwischenblutungen führen [14].

Wenn du Spotting in Verbindung mit einem der oben genannten Symptome bemerkst, solltest du dich so bald wie möglich ärztlich untersuchen lassen.

Wann sollten du wegen des Spottings einen Arzt/eine Ärztin aufsuchen?

Wenn du ungeklärte Schmierblutungen hast, die nicht auf Ursachen wie Verhütungsmittel oder den Eisprung zurückzuführen sind, solltest du einen Arzt/eine Ärztin aufsuchen.

Zudem ist ein Arztbesuch angebracht, wenn du während der Schwangerschaft Schmierblutungen hast, und insbesondere dann, wenn diese nicht nach einigen Tagen abklingen. Spotting und Schmerzen während der Schwangerschaft können ein Zeichen für eine Fehlgeburt oder ektopische Schwangerschaft sein.

Alle weiteren Symptome in Verbindung mit Spotting, wie Unterleibs- oder Beckenschmerzen, sollten ebenfalls ärztlich abgeklärt werden. Das gleiche gilt für Blutungen oder Spotting nach dem Sex. Diese könnten ein Hinweis auf eine zugrundeliegende Erkrankung sein, wie z. B. Gebärmutterhalspolypen (nicht krebsartige Wucherungen am Gebärmutterhals), eine Infektion, sexuell übertragbare Erkrankungen oder Krebs [15].

In den meisten Fällen ist das Spotting jedoch vorübergehend und nicht mit einer gefährlichen Grunderkrankung assoziiert.

Abschließendes Fazit: So erkennst du, ob es Spotting ist

Spotting oder Schmierblutungen sind leichte Blutungen, die sich nicht zu einem wie während deiner normalen Menstruation üblichen Blutfluss entwickeln. Diese Blutungen sind so schwach, dass du keine Binden oder Tampons benötigst. Einige Frauen, die Schmierblutungen haben, ziehen es jedoch vor, zum Schutz eine Slipeinlage zu verwenden.

Eine Methode zur Unterscheidung zwischen normalen Regelblutungen und Schmierblutungen ist die Verfolgung deines Menstruationszyklus mit Hilfe von Zyklus-Apps oder einem persönlichen Zykluskalender.

Geräte zum Zyklustracking, wie das inne Minilab, sind in der Lage, deine persönliche Hormonkurve zu erfassen, das Datum deines Eisprungs zu bestimmen und den Beginn deiner nächsten Menstruation vorherzusagen. Auf diese Weise kannst du Schmierblutungen von deiner Periode unterscheiden und wertvolle Informationen sammeln, die für deinen Arzt/deine Ärztin hilfreich sein können.

 

References

1. Dasharathy SS, Mumford SL, Pollack AZ, et al. Menstrual bleeding patterns among regularly menstruating women. Am J Epidemiol. 2012;175(6):536-545. doi:10.1093/aje/kwr356

2. Thiyagarajan DK, Basit H, Jeanmonod R. Physiology, Menstrual Cycle. [Updated 2021 Oct 30]. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2022 Jan-. Available from: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK500020/

3. Jeanmonod R, Skelly CL, Agresti D. Vaginal Bleeding. [Updated 2022 May 8]. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2022 Jan-. Available from: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK470230/

4. Hasan R, Baird DD, Herring AH, Olshan AF, Jonsson Funk ML, Hartmann KE. Association between first-trimester vaginal bleeding and miscarriage. Obstet Gynecol. 2009;114(4):860-867. doi:10.1097/AOG.0b013e3181b79796

5. Tahmina S, Daniel M, Solomon P. Clinical Analysis of Ectopic Pregnancies in a Tertiary Care Centre in Southern India: A Six-Year Retrospective Study. J Clin Diagn Res. 2016;10(10):QC13-QC16. doi:10.7860/JCDR/2016/21925.8718

6. Villavicencio J, Allen RH. Unscheduled bleeding and contraceptive choice: increasing satisfaction and continuation rates. Open Access J Contracept. 2016;7:43-52. Published 2016 Mar 31. doi:10.2147/OAJC.S85565

7. Chao S. The effect of lactation on ovulation and fertility. Clin Perinatol. 1987;14(1):39-50.

8. Visness CM, Kennedy KI, Gross BA, Parenteau-Carreau S, Flynn AM, Brown JB. Fertility of fully breast-feeding women in the early postpartum period. Obstet Gynecol. 1997;89(2):164-167. doi:10.1016/S0029-7844(96)00483-8

9. Santoro N. Perimenopause: From Research to Practice. J Womens Health (Larchmt). 2016;25(4):332-339. doi:10.1089/jwh.2015.5556

10. Paramsothy P, Harlow SD, Greendale GA, et al. Bleeding patterns during the menopausal transition in the multi-ethnic Study of Women's Health Across the Nation (SWAN): a prospective cohort study. BJOG. 2014;121(12):1564-1573. doi:10.1111/1471-0528.12768

11. Zimmermann A, Bernuit D, Gerlinger C, Schaefers M, Geppert K. Prevalence, symptoms and management of uterine fibroids: an international internet-based survey of 21,746 women. BMC Womens Health. 2012;12:6. Published 2012 Mar 26. doi:10.1186/1472-6874-12-6

12. Parasar P, Ozcan P, Terry KL. Endometriosis: Epidemiology, Diagnosis and Clinical Management. Curr Obstet Gynecol Rep. 2017;6(1):34-41. doi:10.1007/s13669-017-0187-1

13. Mohseni M, Sung S, Takov V. Chlamydia. [Updated 2022 Apr 30]. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2022 Jan-. Available from: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK537286/

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